Ausgangslage

Bildungsmisere in Nigeria: Wie können wir die Landflucht verhindern?!

Nigeria ist mit über 150.000.000 EinwohnerInnen mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas und ein Land voller Gegensätze. Das Bildungswesen steckt landesweit in einer tiefen Krise. Korruption, Gewalt und ethnische Konflikte, niedrige Einkommen, die schnell wachsende Bevölkerung und die leere Staatskasse sind die Haupthemmnisse, um den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. In Biafra, dem Land der Igbo ist die Situation besonders prekär.

Dies zwingt viele Menschen dazu, das Land zu verlassen und jede Art von Arbeit anzunehmen, um ihr eigenes Leben und das ihrer Familien zu retten. Mehr als 42% aller Menschen in Nigeria sind Analphabeten unlen esonders prekär. Dies zwingt viele Menschen dazu, das Land zu verlassen und jede Art von Arbeit anzunehmen, um ihr eigenes Leben und das ihrer Familien zu retten. Mehr als 42% aller Menschen in Nigeria sind Analphabeten und ohne Möglichkeit auf Schulbildung da es zu wenig Schulen im Land gibt und 40% der Kinder im schulpflichtigen Alter nicht zur Schule gehen können da ihre Arbeitskraft zu Hause gebraucht wird.

Die Lage in Biafra

Die Situation im Südosten des Landes, in Biafra, dem Land der Igbo ist die Situation besonders prekär. Seit dem Ende des nigerianischen Bürgerkriegs(1967-1970), der vor allem die Igbo als Bevölkerungsgruppe hart traf, war es Biafra nicht möglich wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Dies auch und vor allem wegen der systematischen Ausgrenzung der Bevölkerung von Biafra seitens der nigerianischen Regierung. Bis zum heutigen Tag hat Biafra die schlechtesten Straßen Nigerias. Ähnlich verhält es sich mit dem Telefon- und Elektrizitätsnetz, die bewusst dem Verfall preisgegeben werden. Von allen Teilen des Landes befinden sich in Biafra die wenigsten Staatsbetriebe. Die Universitäten und Schulen der Region befinden sich im Stadium fortwährenden und fortgeschrittenen Verfalls.
94 Prozent der Universitätsabsolventen und Schulabgänger sind arbeitslos und verfügen nicht über die angemessenen Mittel, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Hunger, Tod und Verzweiflung sind die alltäglichen Begleiter vieler Familien und vor allem der Jugend Biafras.

  • Die Regierung unterstützt Biafra aufgrund der Unabhängigkeitsbestrebungen in den 1960er Jahren nicht
  • Dies zwingt viele Menschen dazu, das Land zu verlassen, um ihr Glück anderswo zu finden. Sie nehmen jede Art von Arbeit an, um ihr eigenes Leben und das ihrer Familien zu retten und sind weltweit billige Arbeitskräfte.
  • mehr als 42% aller Menschen in Nigeria sind Analphabeten und ohne Möglichkeit auf Schulbildung
  • zu wenig Schulen im Land / die Armut erlaubt es wenigen Menschen eine Schule zu besuchen
  • 40% der Kinder im schulpflichtigen Alter (von 6- 11) gehen nicht zur Schule, ihre Arbeitskraft wird zu Hause gebraucht
  • auch das Niveau der Bildung jener Kinder, die eine Schule besuchen dürfen, entspricht nicht mehr dem nigerianischen bzw. internationalen Standard
  • Durch mangelnde Investition im Bildungssektor ist die Qualität der Schulen nicht gewährleistet

Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft

Dieser Situation versucht die Regierung mit der Einführung eines Basic Education Schemes- Nationalen Grundbildungsplans zu begegnen. 2004 wurde die Schulpflicht mittels des Universal Basic Education (UBE) Act per Gesetz erlassen. Dieses Gesetz ist der Versuch seitens der Regierung die wachsende Analphabeten- Raten zu bekämpfen und allen Kindern des Landes die Möglichkeit einer Grundbindung zukommen zu lassen. Es besteht also allgemeine Schulpflicht für Kinder zum 12 Lebensjahr (6 Jahre Grundschule), aber diese ist aufgrund des mangelnden Angebots und mangelnder Kontrolle nicht umsetzbar.

Das Gesetz zeigt sich auch wirkungslos, da das vorhandene Angebot an Schulen, Bildungseinrichtungen, LehrerInnen im Schuldienst auf Grundschulstufe keineswegs dem Bedarf und der Nachfrage entspricht. Dies potenziert sich in den Städten mit ihrer hohen Bevölkerungsdichte. Unter diesen Umständen sind weder der Unterricht noch das Lernen der Kinder effektiv und somit liegt das Ergebnis nach vollendeter Grundschule weiter unter den Erwartungen und Mindestanforderungen.

Ein weiterer Brennpunkt in Nigeria ist das Problem, dass Mädchen noch schwerer Zugang zu Bildung und Schulbesuch haben. Besonders im (muslimischen) Norden ist der Gender- Gap besonders groß. Unicef ist hier sehr aktiv und versucht über Meinungsbildungsprozesse und konkrete Schulprojekte die Situation zu verbessern. Ein weiteres Problem ist , dass viele Kinder nicht in die Schule gehen können, da sie als Arbeitskräfte zu Hause oder auch außerhalb des Compounds gebraucht werden, um durch ihre Arbeitskraft das magere Familieneinkommen aufzubessern.

Die Kinder brauchen Ihre Hilfe für eine bessere Zukunft

Viele Familien können sich die mit dem Schulbesuch ihrer Kinder verbundenen Kosten einfach nicht leisten. Auch wenn die Schule an sich nichts kostet, so müssen doch Schuluniformen, Schuhe, Schulbücher, Materialien etc. bezahlt werden. Für andere wieder ist die Entfernung zur nächsten Schule ein Hinderungsgrund. Es gibt kein Schulbussystem und bei weitem nicht alle Familien – besonders in ländlichen Gegenden besitzen ein Auto, in welchem sie ihre Kinder in die nächstgelegene Schule bringen könnten.

Auch schließen bei weitem nicht alle Kinder, welche zur Schule gehen diese auch ab. Die neuesten Statistiken belegen, dass etwa 30 % der Kinder die Grundschule nur teilweise besuchen und nicht abschließen. Nur etwa 55% gehen auf eine weiterführende höhere Schule. Die Gründe für die hohe Rate an Schulabbrüchen liegen in der Kinderarbeit, der katastrophalen wirtschaftlichen Situation Nigerias an sich, und der Verarmung eines Großteils der Bevölkerung sowie dem niedrigen Heiratsalter von Mädchen.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass von allen nigerianischen Kindern nur etwa die Hälfte überhaupt zur Schule geht und nur etwa ein Viertel die Sekundärstufe erreicht und absolviert.

Die Mehrzahl der Schulen, besonders in ländlichen Gebieten verfügt über keinen Zugang zu Trinkwasser, Strom und Sanitäranlagen. Im Durchschnitt steht in Schulen nur eine Toilette für bis zu 600 SchülerInnen zur Verfügung.

Trotz der guten Absicht der Regierung das Schulsystem zu reformieren passiert wenig bis gar nichts und die Investitionen sind im Vergleich zu anderen West afrikanischen Ländern sehr niedrig bzw. versickern ohne bleibende Wirkung im Sumpf der Korruption. In Nigeria besteht ein staatliches Schulsystem, welches aber vorwiegend Angebote in den Großstädten bietet, während Schulen in ländlichen Bereiche stark unterrepräsentiert sind, eine schlechte Ausrüstung aufweisen, unterbezahltes und somit unmotiviertes Lehrpersonal hat. Kinder aus unterprivilegierten Bevölkerungsschichten können sich den Schulbesuch meist nicht leisten und müssen schon in sehr jungen Jahren arbeiten, um das Familieneinkommen aufzubessern.